Je mehr Platz die Frettchen zur Verfügung haben, um so besser. Sie brauchen nicht nur Platz um genügend Bewegungsfreiheit zu haben, herumtoben zu können, Verfolgungsjagden zu veranstalten, sondern sie brauchen auch die Möglichkeit sich voneinander abzusondern. Manchmal will ein Frettchen auch Ruhe von den anderen, will sich zurückziehen können. Haben die Frettchen nicht genug Platz dafür, führt das zu Aggressionen zwischen den Tieren, es kommt zu Kämpfen, die Frettchen werden gereizt und nervös.
Auch bei Haltung in einer Voliere, oder in einem kleinen Zimmer, müssen die Frettchen Auslauf in anderen Zimmern der Wohnung bekommen, da sie vor allem wenn sie ein kleines Revier haben viel Abwechslung brauchen. Frettchen sollten auch in dem Fall, daß sie in einer großen Voliere oder in einem Zimmer untergebracht sind, immer wenn jemand zu Hause ist die Möglichkeit haben überall dort wo sich die Menschen aufhalten auch zu sein, dabeizusein. Sie nehmen sehr gerne am Leben des Menschen teil, haben es gerne dabeizusein, wenn sich in der Wohnung etwas tut. Es ist für sie Abwechslung, Beschäftigung und sie können ihren Entdeckergeist befriedigen. Der Kontakt zwischen Mensch und Tier verstärkt sich.
Auch wenn man die Frettchen frei in der Wohnung hält oder ein eigenes Frettchenzimmer hat, ist es von Vorteil einen hohen Käfig zu haben. Die Frettchen sollten dadurch einen Ort bekommen, der nur ihnen gehört, wo der Mensch keinen Zutritt hat (außer zum Reinigen) und wo sie sich zurückziehen können. Außerdem gibt es viele Sachen die Frettchen gerne haben und die man in einer Voliere sehr gut montieren kann (Hängematte, Stoffröhre). Auch schafft es die Möglichkeit innen zu klettern, man kann verschiedene Ebenen machen, diese durch Röhren verbinden, durch Schrägen... Man kann in der Voliere, wenn man die Frettchen nicht darin einsperrt auch ziemlich enge Etagen machen, so daß es für die Frettchen eine Art Bau wird zwar nicht unterirdisch wie ein Höhlensystem aber ähnlich. Da kann man dann oben eine Schlafetage machen mit Häuschen + Wolltüchern, einen Schlafsack, eine Schlafröhre hineinlegen.
Auf alle Fälle muß man einen Notkäfig haben, wo man falls notwendig ein krankes oder verletztes Frettchen hineingeben kann.
Man sollte auch bedenken, daß man die Tiere vielleicht einmal getrennt halten muß wegen Ansteckungsgefahr, oder daß man ein neu dazugekommenes Frettchen vielleicht nicht gleich mit den anderen herumlaufen lassen kann. Man sollte sich also so einrichten, daß man die Frettchen eventuell auch getrennt halten kann.
Dazu sollte man einiges beachten, damit sich die Frettchen nicht verletzen können und damit auch nichts kaputtgehen kann.
Es ist ähnlich wie der Einzug eines Babies/Kleinkindes in die Wohnung.
FRETTCHENGERECHTE WOHNUNG
Giftiges muß unzugänglich aufbewahrt werden: Medikamente, Reinigungsmittel, Düngemittel, Kosmetikartikel...
Ebenso Gegenstände an denen sie sich verletzen können, wie scharfe, spitze Dinge, oder die sie verschlucken könnten. Keine Plastiksackerln, Luftballons herumliegen lassen. Frettchen spielen zwar gerne damit, aber sie könnten leicht ersticken. Papiersackerln rascheln auch, mit denen wird auch gerne gespielt und sie können sich daran nicht verletzen.
Dies gilt auch für Spielzeug: es sollte nicht splittern können, es sollte nicht zerbissen und versehentlich verschluckt werden können.
Naschereien und Essen dürfen nicht für die Frettchen zugänglich sein.
Frettchen können Zippverschlüsse (von Taschen, Rucksäcken) öffenen. Daher sollte man Taschen in denen heikle Sachen oder für die Frettchen gefährliche, giftige Dinge sind nicht herumliegen lassen
Bei der Betätigung von Wäschetrocknern, Waschmaschinen, Backöfen ist darauf zu achten, daß kein Frettchen drinnen ist.
Achtung bei Kippfenstern und offenen Fenstern, falls die Frettchen das Fensterbrett erreichen.
Achtung bei Balkonen und Terrassen, daß die Fretts nicht runterfallen können.
Zerbrechliche Gegenstände, die durch die Frettchen verschoben werden können müssen an Orte gestellt werden, die von ihnen nicht erreicht werden können. Sie schmeißen alles was nicht niet und nagelfest ist hinunter, könnten sich dann an den herumliegenden Splittern verletzen.
Manche Kastentüren und Laden können Frettchen öffnen, man muß dann starke Magneten, Türreiber oder Kindersicherungen einbauen.
Blumentöpfe werden gerne ausgebuddelt. Man muß sie also an Plätze stellen wo die Frettchen nicht hinaufkönnen oder mit einem Gitter versehen, eventuell große Steine drauflegen.
Am besten ist es die Frettchen anfangs ständig zu beobachten, dann merkt man was an der Wohnung geändert gehört, was man verräumen oder umstellen muß, wo man eventuell Barrikaden machen muß.
Auch du selbst und deine Besucher müssen auf einiges achten:
Daß man auf kein Frettchen draufsteigt, sich draufsetzt, seinen Schwanz oder seine Pfoten mit dem Bürosessel überfährt..
Daß man kein Frettchen in einem Kasten, einer Schublade, Waschmaschine,... einschließt.
Daß man kein Frettchen in einer Türe einklemmt.
Daß kein Frettchen beim Weggehen aus der Wohnung entwischt.
EINRICHTUNG FÜR FRETTCHEN
Wichtig ist es ihnen möglichst viel verschiedenes zu geben. Auch aus unterschiedlichen Materialien, Holz, Stein, Stoff, Flechtkörbe, Papier, Karton,...
Je mehr Dinge herumstehen, je mehr verschiedene Bodenbeschaffenheiten, je mehr Abwechslung es gibt, um so wohler fühlen sich die Frettchen.
Da Frettchen lieber wo entlang rennen als auf freien Flächen hin und her zu laufen, ist es auch gut, Käfige, Kratzbäume, Häuschen etc., so zu positionieren, daß sie nicht ganz zusammenstehen, bzw. nicht ganz an die Wand geschoben sind, damit die Frettchen also drumherumlaufen können.
Röhren: Röhren mit mehreren Öffnungen, Röhrensysteme mit Biegungen und Verzweigungen. Ausgehöhlte dicke Korkäste
Höhlen: Große Nagerhäuser, Schlafsäcke, Plüschschläuche, Kartons mit ausgeschnittenem Loch.
Schlafhäuschen mit Tüchern, Stoffen (alte T-Shirts, Leintücher) ausgepolstert.
Klettermöglichkeiten: Wie schon erwähnt hohe Vorliere. Katzenbaum. Dieser ist vor allem dann interessant, wenn er die Möglichkeit bietet irgendwo hin zu gelangen. Man stellt ihn zum Beispiel zur Voliere, läßt bei der Voliere auch oben eine Tür offen, so können die Fretts sowohl drinnen als auch draußen über den Kratzbaum klettern. Wirkungsvoll ist es auch mehrere Kratzbäume zusammenstellen, so daß sich größere Ebenen bilden, die Höhenabstände zwischen den Ebenen geringer sind. Da kann man dann noch zusätzlich Stoffröhren, Hängematten, Stoffhängehäuschen etc. dazuwischenhängen.
Wühlkiste: gefüllt mit Rindenmulch,... große Schachtel mit Papierschnippseln gefüllt, Einstiegsloch hineinschneiden
ANORDNUNG:
In der Nähe der Schlafplätze sollten Klokisterln stehen, da die Frettchen gleich nach dem Aufwachen aufs Kisterl gehen wollen, bzw. manchmal nur aufstehen um aufs Kisterl zu gehen. Frettchen suchen sich gerne mehrere Schlafplätze und wechseln dann phasenweise zwischen diesen Schlafplätzen. Wenn du also merkst, daß sich deine Frettchen irgendwo neue Schlafplätze gesucht haben, solltest du falls dort noch kein Kisterl in der Nähe ist, ein neues aufstellen.
Futterplatz sollte nicht in der Nähe von Klokisterln stehen: sonst kann es passieren, daß sie Futterbrocken ins Kisterl verschleppen und dort fressen und somit auch die Katzenstreu, die am Futter hängenbleibt mitschlucken.
Häuschen in der Nähe des Futterplatzes: da Frettchen gerne ihr Futter, vor allem größere Brocken verschleppen und an einem sicheren Ort, ungestört von anderen verspeisen, ist es gut nahe des Futterplatzes Versteckmöglichkeiten zu bieten. z.B.: Nagerhäuschen (möglichst so viele wie man Frettchen hat) aufzustellen, gerade so groß, daß ein Frettchen hineinpaßt. Dann ziehen sich die Frettchen mit dem Futter vorwiegend in diese Häuschen zurück. Daher sollte auch der
Futterplatz nicht in der Nähe der Schlafplätze sein.
Schaue auf folgende Photoseiten, dort möchte ich dir einen Eindruck davon vermitteln wie meine Fretts wohnen. Vielleicht findest du ja Ideen und Anregungen für dein Frettchenzuhause.
Frettchen zu Hause sowie: Wohnungseinrichtung für Frettchen
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